DEL Krefeld Pinguine und der Existenzkampf

Es geht aktuell für den Deutschen Meister von 2003 um nicht mehr oder weniger wie das nackte Überleben. Unter Ausschluss der öffentlichen Wahrnehmung steuern die Pinguine – einer von 14 Bluechips aus dem erlesenen Kreis der DEL-Teams – unter Volldampf wie einst die Titanic gegen einen gefährlichen Eisberg.

Eigentlich ist der existenzgefährdende Crash bereits in der vergangenen Saison erfolgt, nur hat es niemand so richtig zur Kenntnis genommen. Der tückische Eisberg – im übertragenen Sinne – heißt Mikhail Ponomarev, mit satten 46% Anteilen einer der beiden wichtigsten Gesellschafter beim Traditionsclub vom Niederrhein. Der umtriebige, oft undurchsichtige und unberechenbare Unternehmer, der den Rivalen Düsseldorfer EG vor einigen Jahren nach heftigem Streit unrühmlich verließ, will einfach nicht seine Verträge einhalten und bezahlen.

Am Niederrhein droht der Eishockey-Gau

Erst Ende September hatte Eishockey-Geschäftsführer Matthias Roos sein Dilemma den Journalisten der Westdeutschen Zeitung offenbart. Angeblich schuldet der russische Geschäftsmann, ehemaliger Chef des Energiekonzerns Tatneft und seit einiger Zeit ebenfalls Sponsor beim Krefelder Fußball-Drittligisten KFC Uerdingen, den Kufenflitzern eine Summe von über 500.000 Euro pro Saison. Zählt man also gestern und heute zusammen, ergeben sich mindestens eine Million Euro, die in den stets klammen Vereinskassen fehlen. In einer anderen Veröffentlichung der WZ wird ein Etatloch von 2,5 Millionen Euro kolportiert, was es zu füllen gilt. Noch halten die Spieler dicht, es scheint als würden die Gehälter bezahlt.

Man munkelt: Der mit 48% Anteilen zweite gewichtige Gesellschafter, Wolfgang Schulz, seriöser mittelständischer Familienunternehmer mit weltweit gut 600 Angestellten, scheint mal mal wieder in die Bresche zu springen. Aber ist das tatsächlich so?

Krisengipfel am Freitag bei den Pinguinen

Den Fans in Krefeld stehen schwere Zeiten bevor. (Fotonachweis: Facebook Krefeld Pinguine)

Die www.Samstags-Zeitung.de hat nachrecherchiert und bei Pinguin-Pressesprecherin Schneider-Bodien schriftlich angefragt. Was kam dabei heraus? Sofortige Rückmeldung mit einem Transfer dieser Anfrage auf die höchste Entscheiderebene… Vom frustrierten Pinguin-Geschäftsführer Roos haben wir folgende Kernbotschaften im persönlichen Gespräch erhalten: „Ja, Herr Ponomarev hält sich uns gegenüber nicht an seine Zusagen und finanziellen Verpflichtungen!“ Und weiter geht´s mit „wir sprechen über einen größeren Betrag, der uns in Mitleidenschaft zieht. Am kommenden Freitag findet ein Gespräch mit den beiden Mehrheitsgesellschaftern statt. Egal wie es ausgeht, mit Herrn Ponomarev wollen wir nichts mehr zu tun haben.“

Der Pinguin-Boss ist verärgert, klingt verbittert. Fakt ist: Am Freitag geht´s um alles, um die Zukunft des ruhmreichen Clubs mit tausenden von heißblütigen Anhängern. Im wahrsten Sinne des Wortes: „High-Noon“ am Niederrhein! Sollte die Finanzlücke nicht kurzfristig geschlossen werden können, würde eine unerwartete Insolvenz für Schockstarre bei den Fans sorgen. Nicht nur in Krefeld, vielmehr auch bei den Kölner Haien, der Düsseldorfer EG oder bei den Iserlohn Roosters, denn es würden stimmungsvolle NRW-Derbys vor ausverkauften Hallen einfach wegradiert. Der Russe wäre in Sachen Reputation verbrannt am Niederrhein, was Rückschlüsse auf das Engagement bei den Fußballern aus dem Stadtteil Uerdingen zulässt.

 

Geht Investor Ponomarev mit Pinguin-Geld in Holland fremd?

Was munkelt die Szene? Angeblich soll der russische Unternehmer mit dem Selbstverständnis eines Oligarchen, immer noch Außenstände beim MSV Duisburg haben, wo der KFC Uerdingen in der Vergangenheit seine Heimspiele austrug. So soll der 44-jährige Ponomarev gerade jetzt dem gebeutelten holländischen Fußball-Zweitligisten NEC Nijmegen 700.000 Euro angeboten haben um einen Liquiditätsengpass überbrücken zu können. Das berichtet die niederländische Zeitung „De Gelderlander“. Schon im Frühjahr munkelten Insider von einem Engagement des Russen bei Roda RC Kerkrade, Ex-Club von Trainer-Ikone Huub Stevens.

Wir haben versucht Herrn Ponomarev für eine Stellungnahme zu gewinnen, schriftlich bei seinem Unternehmen in der Presseabteilung angefragt, leider erfolglos.

Finanzkräftige Kandidaten für die Pinguin-Lizenz aus DEL2

Erfolgreicher Visionäre und Unternehmer: Dietmar Hopp liebt den Kraichgau und Cengiz Ehliz ist verrückt nach Eishockey (Fotonachweis: Facebook Dietmar Hopp-Stiftung und Faebook Cengiz Ehliz, öffentliche Seite)

Die mögliche Konsequenz aus diesem undurchsichtigen Treiben? Ein Platz in der Eishockey-Eliteliga würde für die neue Saison frei werden. Den Spekulationen ist derzeit Tür und Tor geöffnet. Was kostet eine Lizenz? Im Raum stehen ca. 1,2 Millionen Euro, was die Pinguine erlösen könnten.

Wer könnte die Lizenz kaufen? Brancheninsider tippen auf die finanzstarken DEL2-Clubs – beispielsweise die Frankfurter Löwen, die gerade eine Multifunktionshalle für über 20.000 Zuschauer am Frankfurter Flughafen, ganz nach amerikanischem Vorbild, planen. Die Ravensburg Towerstars oder die Bietigheim Steelers könnten dieses Invest mit großer Anstrengung von Sponsoren stemmen, so wird gemunkelt.

Ganz heißer Kandidat sind auch die Tölzer Löwen mit Hauptsonsor wee, die gerade die weeArena technologisch umgerüstet haben. Das würde Sinn machen, denn derzeit erfolgt der europäische Roll-Out des Mobile Payment- und Loyalty-Systems. Und immer werden ein Profi-Sportclub mit seiner Arena, dem Einzelhandel und dem E-Commerce vernetzt. DEL-Geschäftsführer Gernot Tripcke hat sich erst kürzlich zu Ausbauplänen des Stadions geäußert. Und dass Unternehmer Cengiz Ehliz verrückt nach Eishockey ist, vor einigen Wochen seine Vision über die deutsche Meisterschaft 2026 öffentlich kommunizierte, weiß inzwischen ganz Eishockey-Deutschland.

 Münchner Unternehmer des Jahres auf der Überholspur

Auf Anfrage bekamen wir von Ehliz, amtierender Unternehmer des Jahres von München, die lapidare Antwort: „Über so etwas würden wir öffentlich nur sprechen, wenn das Thema seitens Pinguine öffentlich gemacht würde und unsererseits Vollzug zu vermelden wäre! Ich freue mich erst mal über die gute Performance der Löwen in der DEL2.“

Glaubt man dem Umfeld des Unternehmers aus Bad Tölz, hat dieser aktuell ehrgeizige Pläne mit seinem Unternehmen auf der Startrampe. Nicht nur einen ICO (Listing an der Kryptobörse) mit der damit perspektivisch verbundenen Legitimation von wee als virtueller Währung. Vielmehr scheint die Strategie seiner Division Sport & Entertainment förmlich nach einem emotionalen Leuchtturm in Deutschlands Eishockey-Eliteliga zu lechzen.

Geld ist, so hört man, für ein solches Investment reichlich vorhanden, und das ist nicht „von Pappe“. Mindestens 10 Millionen Euro müssten jährlich für einen professionellen Erstliga-Etat aufgebracht werden, erheblich mehr als die knapp über eine Million, die Ehliz derzeit in die Kufenflitzer vom Isarwinkel steckt. Nicht zu vergessen die Sponsorships und Investitionen in Arenen von Lausitzer Füchsen, FC Sion und, wie man hört, möglicherweise auch beim TSV 1860 München und anderen europäischen Proficlubs inklusive Heimspielstätten.

Vorzeige-Unternehmer wie SAP-Gründer und Milliardär Dietmar Hopp bei der TSG 1899 Hoffenheim und als Spender in der gesamten Region Kraichgau, seit kurzem Investor und Immobilien-Mogul Flavio Becca beim 1. FC Kaiserslautern oder auch Ehliz in Bad Tölz zeigen, im Gegensatz zu Ponomarev, was es bedeutet, Verantwortung zu übernehmen, zu leben. Und sich nachhaltig, im Sinne der Verabredungen mit den Clubs, erfolgreich zu engagieren.

www.samstags-zeitung.de

 

 

 

 

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